Am 28.10.2015 fand zum zweiten Mal die Verleihung des Bochumer Tierschutzstifterpreises im Haus der Stadtwerke Bochum statt. Zu den Nominierten zählte auch die Tierhilfe Bochum. Im Rahmen eines
festlichen Programms wurde der Verein mit einem Anerkennungspreis geehrt, den Gisela Ocker gerührt in Empfang nahm.
WAZ- Artikel vom 10.04.2013
Bochum. Durch einen Artikel in der WAZ wurde Leserbeirätin Ellen Teuber im Jahr 2011 auf die Tierhilfe Bochum und deren Einsatz für streunende Katzen aufmerksam und
unterstützt den Verein seither mit Futterspenden. Dessen 1. Vorsitzende Gisela Ocker (67) schildert im Interview ihren Kampf gegen das Katzenelend. Redakteurin Sabine Vogt fasste das Gespräch
zusammen.
Frau Ocker, Sie sind seit 24 Jahren Vorsitzende der Tierhilfe Bochum. Wie lässt sich Ihre Tätigkeit mit Haushalt und Familie vereinbaren?
Gisela Ocker: Es muss immer irgendwie gehen. Vieles, wie etwa das Einfangen der Tiere zwecks Kastration, ist dann oft erst abends oder nachts möglich; besonders, als die Kinder
noch klein waren.
Sie haben viele Katzen und Hunde bei sich privat aufgenommen, da die Tierhilfe kein eigenes Tierheim besitzt. Wie entstand ihre Tierliebe?
Ocker: Es begann schon in meiner Kindheit: Während sich Gleichaltrige zum Spielen verabredeten, ging ich zum Bauern, um dessen Hund auszuführen. Zuerst hatte ich zwei
Dackel, dann eine Katze, die natürlich einen Gefährten brauchte. Heute habe ich angesichts der Pflegekatzen keine Haustiere mehr.
Unterstützt Ihre Familie Sie bei ihrer Tätigkeit?
Ocker: Unbedingt, besonders mein Mann. Als ich meinen Haustier-Bestand vor 24 Jahren vergrößerte, kam auch er irgendwann mit zwei kleinen roten Kätzchen in der Hemdtasche
an, die er auf dem Betriebsgelände seiner Firma gefunden hatte. Hervorheben muss ich aber auch unsere Vermieterin, Marlies Fricke von nebenan: Sie hat mir oft gegen Widerstände geholfen, die mir
bei uns in Stiepel entgegenschlugen.
Wie sieht Ihre ehrenamtliche Tätigkeit aus und woher stammen die Mittel für den Verein?
Ocker: Menschen rufen beim Verein an und berichten von Streunern. Das Telefon klingelt bei mir den ganzen tag über. Die fangen wir ein und lassen sie kastrieren. Die
erwachsenen Tiere werden wieder freigelassen, die Kleinen versuchen wir zu vermitteln. Der Verein ist stets klamm; es fehlt an Spendern. So müssen wir viel selbst bezahlen. Im letzten Jahr hatte
ich Tierarztkosten in Höhe von 6500 Euro.
Wie viele Helfer hat der Verein?
Ocker: Wir haben 72 Mitglieder. So richtig aktiv sind nur doch drei Frauen bei uns, die auch Tiere in Pflege nehmen, Kranke und Verletzte aufpäppeln und für die Vermittlung an
Menschen gewöhnen. Ein Mann musste sein Engagement einstellen, weil dessen Frau das Elend der Katzen nicht mehr verkraften konnte. Wir versorgen zudem täglich 26 Futterstellen mit 250 Katzen in
Bochum.
Welche Erlebnisse im Einsatz für die Vierbeiner haben sie geprägt?
Ocker: Negativ: Was Menschen Tieren antun; die Folgen dessen, was Tierquäler fertigbringen, nimmt uns täglich mit. Wir sind nun mal nah dran. Es gibt auch positive
Erfahrungen wie die, als eine Katze hoch oben auf einem Baum festsaß. Ich rief eine Privatfirma für Holzfällungen an, und deren Mitarbeiter erklomm den Stamm mit Spezial-Kletterhaken, um das
Kleine behutsam in seine Tasche zu retten.
Was ist nötig, um das Tierelend nachhaltig zu verringern?
Ocker: Leider konnte sich die Stadt Bochum noch nicht zur Einführung einer Kastrationspflicht für freilaufende Katzen durchringen. Andere Kommunen wie Paderborn sind da
schon weiter. Alle hiesigen Tierschutzvereine haben versucht, dieses Kastrationsgebot durchzusetzen – vergeblich.
Was wünschten Sie sich künftig?
Ocker: Jede Hilfe, die wir kriegen können. Und jedem sollte bewusst werden: „Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen können, müssen Tiere fühlen, dass Menschen
nicht denken“. Das Zitat ist dermaßen zutreffend; es hängt zu Hause.
Bochum. ESSEN AUF RÄDERN !!! Die Population wilder Katzen nimmt
trotz vielfacher Kastrationen rasant zu. Tierschutzvereine sind heillos überlastet, selbst für süße Kitten finden sich zu wenig Abnehmer. Mit Futterstellen und Schlafhäuschen wird versucht, das
Nötigste abzudecken.
Zaghaft, mit angsterfülltem Blick, schleicht sich die schwarz-weiße Schönheit an den prall gefüllten Napf. Einige hastige
Happen, ein dankbares Maunzen, und schon ist der Streuner wieder im Unterholz an der Glücksburger Straße verschwunden. Gisela Ocker freut sich. Ihr „Essen auf Rädern“ hat gemundet.
(WAZ-Artikel vom 21.10.2011)
(WAZ-Artikel vom 11.04.2011 von Inge Ansahl)
Gelsenkirchen. Mehrere Katzen, darunter zwei Jungtiere, verendeten qualvoll, nachdem ein Tierquäler sie vergiftet hatte. Der Unbekannte trieb sein Unwesen auf
dem Gelände eines Kfz-Betriebs in Gelsenkirchen-Rotthausen, wo die Tierhilfe rund 25 Katzen versorgt.
Als Tierschützerinnen haben Claudia Schiweck und Jelena Schäfer schon einiges erlebt. Ausgesetzte, verwahrloste Kreaturen, die aufgepäppelt werden müssen ... Aber der Anblick qualvoll
verendeter Katzen, der hat sich bei den Frauen eingebrannt. Jetzt schlagen sie Alarm. Denn ganz offensichtlich treibt ein Tierquäler an der Achternbergstraße in Rotthausen sein Unwesen und legt
Gift. Einige Katzen, darunter zwei Jungtiere, sind bereits elendig verreckt.
Seit Oktober vergangenen Jahres betreuen die Frauen die frei lebenden „Tiger“, die sich auf dem Gelände des Kfz-Betriebs von Wolfgang Kutsch häuslich niedergelassen haben. Wohl über 25 sind
es – gewesen. Das Duo Schiweck/Schäfer hat fast alle schon eingefangen, tierärztlich untersuchen und kastrieren lassen, um Vermehrung und weiteres Katzenelend zu vermeiden. Zehn Tiere haben die
Mitglieder der Tierhilfe - Tiere in Not erfolgreich vermittelt, die anderen Samtpfoten wurden in der gewohnten Umgebung wieder frei gelassen. Ende Februar begann dann das, was Claudia Schiweck
„schmutziges Tun“ nennt. Katze Nummer 1 starb dem Tierarzt quasi unter den Händen weg. Diagnose: „Vergiftung“. Fünf Tiere wurden vergiftet
Katzenquälern das Handwerk legen
Claudia Schiweck und Jelena Schäfer waren alarmiert und durchforsteten sofort das weiträumige Gelände an der Achternbergstraße. Dort hatten die beiden Frauen angesichts des harten Winters
Katzenhäuschen aus Styropor aufgestellt, um den Tieren Unterschlupf und Schutz vor klirrender Kälte zu geben. In einer der Miniatur-Hütten wurden sie fündig: Vier Katzen lagen dort
zusammengekauert - vergiftet. Und vergangene Woche fanden sie das vorerst letzte Opfer eines offensichtlichen Katzenhassers.
Auch Wolfgang Kutsch ist fassungslos. Immerhin füttert er die Tiere, die sich bei ihm scheinbar sehr wohl fühlen. Im Gegenzug halten sie ihm das Gelände mäusefrei. Das Futter bezahlt er aus
eigener Tasche. „Wir haben auch schon Futter beigesteuert“, sagen die beiden Tierschützerinnen. „40 Kilo Trockenfutter und 120 Dosen.“ Die Rahmenbedingungen wären also okay - wenn es nur den
unbekannten Katzenquäler nicht gäbe.
Anwohner werden um Hilfe gebeten
Die Organisationen „Tierhilfe + Tiere in Not“ bittet die Anwohner der Achternbergstraße um aktive Mithilfe. Sollte es Hinweise für neuerliche Gift-Attacken gegen Katzen geben, bitten
Claudia Schiweck und Jelena Schäfer darum, entweder die Polizei zu verständigen oder die Telefonnummer der Tierhilfe – 0234 33 07 32 – zu wählen. „Die Angaben werden vertraulich
behandelt“, versichern die Tierschützerinnen, die dem Katzenquäler das Handwerk legen möchten.
Viel Lob für zwei mutige Tierhilfe-Mitarbeiter